Lange habe ich sie angekündigt, 1000 mal habe ich sie geträumt und ganz oft habe ich sie herauf beschworen. Dann war sie da.Viel zu schnell und vor allem viel zu schnell vorbei. Die Bilanz: Wir sind 2700 km in 14 Tagen gefahren, waren auf 2200 m Höhe und im Meer, sind durch Oasen gepilgert, auf Autos gefahren, haben Dünen erklommen, Kamele geritten, köstlichen Wein getrunken und Datteln gegessen. Wir waren mit Eseln wandern, sind von Felsen gesprungen, haben die Einsamkeit der Wüste erlebt und den Rausch der Großstadt. Kaum ist es in Worte zu fassen, was wir alles erlebt haben.
Die Route war folgende: Marrakech - Ait Ben Haddou - Zagora - Erg Chegaga - Foum Zguid - Tissint - Icht - Amtoudi - Mirleft - Agadir - Marrakech.
Am schönsten war es für mich in der Wüste. Am besten gefallen hat es mir im Hotel La Petite Kasbah in Zagora. Die schönste Begegnung hatte ich mit Erika Därr, meiner Kollegin und langjährigen Freundin, sowie mit unserem Wüstenführer Houcine und der Wüstencrew im Atta Desert Camp. Richtig nett und kompetent war Najat vom Hara Oasis und natürlich Andi in Ait Ben Haddou mit seiner Frau Khadija. Sauwohl gefühlt habe ich mich in Mirleft im Gästehaus Tifawine und einen Sonnenbrand habe ich mir in Legzira bei Nebel geholt. Den schönsten Pool gab es in M'hamid im Dar Azawad, das belangloseste Essen in Marrakech, den schönsten Sonnenaufgang hatten wir in Ait Ben Haddou und die tollste Aussicht in den Filmkulissen von Game of Throwne bei Ouarzazate. Die größte Entdeckung war das Paradis Nomade in Agadir und das beste Essen gab es im Wüstencamp in Tissint.
Wie immer mochte ich Foum Zguid - darüber folgt dann der nächste Blogeintrag. Und begeistert war ich natürlich auch von Amtoudi und von Icht. Ganz besondere Orte. Ganz großartige Landschaft und absolut begeisternde Strecken.
Die Kinder haben sich bestens verstanden. Vor allem aber: Es ging ohne andauerndes WIFI - Allah sei Dank. Ich meine, es wurde schon schmerzlich vermisst, aber man konnte sich doch tatsächlich ablenken. Und es gab ja auch Pools, in die man reinspringen konnte - zusätzlich zu Kamelen und Co.
Meine Freundin und ich verstanden uns natürlich sowieso. Wir sind so viele Jahre miteinander gereist, waren gemeinsam in Sumatra und Ägypten, in Griechenland, Frankreich und im Norden. Da kennt man einander... wir haben die Geburten unserer Kinder erlebt, sind gemeinsam durch die Schulzeit gegangen, haben Liebe und Liebeskummer miteinander geteilt. Da versteht man sich. Auch ohne Worte. Und in der Wüste sowieso.
Ja, ich muss es sagen: Es war eine wunderbare Reise. Und ich würde sie am liebsten gleich noch einmal machen. Fast nix ändern. nur ein paar Kleinigkeiten. Und ich würde sie länger machen. Obwohl es für die Kinder wohl das Maximale ohne Dauer-Wifi war :). Aber ich weiß, ich werde wieder kommen. Ohne jede Frage. Die nächsten Reisen sind jedoch schon geplant und die Wüste steht zumindest die nächsten 12 Monate nicht mehr auf dem Plan - jammer! Im Sommer sind wir wie immer in Frankreich, vielleicht ein bisschen mehr, und im Herbst warten dann die Königsstädte und vielleicht noch Agadir auf uns. Dann bin ich mit zwei Praktikanten unterwegs, die dort ihr BOGY (berufsorientiertes Praktikum für Gymnasiasten) bei mir machen. Ich bin gespannt. Und werde natürlich berichten!
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