Stefan Loose Travelhandbuch Marokko

„Marokko, sagt man, ist ein Land der Gegensätze, ein Einfallstor nach Afrika und ein Fenster nach Europa (…), ein Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen (…). Man sagt vieles, und alles ist wahr, aber doch viel zu allgemein, um dieses Land zu beschreiben." So charakterisiert Tahar Ben Jelloun, Marokkos bedeutendster Schriftsteller, seine Heimat. Und wie recht er hat! Marokko ist ein Land, das man nie „auslernen“ kann. Denn es steckt voller Überraschungen und Gegensätze, die sich dem Reisenden auf die unterschiedlichste Weise präsentieren. Es ist ein Land der Lehmburgen und Paläste, der Oasen und Wüsten, der Städte und Dörfer, des Meeres und der Berge. Vor allem aber ist es ein Land, dessen Bevölkerung bunter kaum sein könnte. Hier treffen Araber auf Berber, Europäer auf Schwarzafrikaner, und alle haben ihren Teil dazu beigetragen, dass Marokko heute das ist, was es ist: ein tolerantes Land, das immer wieder die Klischees von 1001 Nacht erfüllt und dennoch ganz anders ist, als man es erwartet. „Ich würde sagen, dass Marokko einer Zimmerflucht gleicht, deren Türen sich öffnen, wenn man durch sie hindurchgeht", schreibt Ben Jelloun weiter. Und genau so offenbart sich das Land seinen Gästen.

 

Die meisten, die nach Marokko reisen, möchten danach immer wieder kommen. Sie verlieben sich in die traumhaft schönen Landschaften, in die beeindruckende Lehmarchitektur, in die natürliche Freundlichkeit der Menschen und natürlich in die großartigen Hotels, die man überall im Land findet. Denn Marokko ist weltweit einer der Vorreiter der sogenannten „Boutiquehotels“ – Riads –, kleine Stadtpalais, die den Besucher in Orientfantasien eintauchen lassen, oder alte Lehmburgen, sogenannte Kasbahs, die zu Gästehäusern umgebaut wurden. Aber auch, wer sich diese Häuser nicht leisten kann, wird überall zauberhafte Unterkünfte finden, gastfreundliche Menschen und ein Land, das Besucher mit offenen Armen aufnimmt (aus: Stefan Loose Travel Handbuch Marokko, 2017).